Türkei-Woche an der FH Kiel Workshops 18.11.2014, 12.30

Transkript

Türkei-Woche an der FH Kiel Workshops 18.11.2014, 12.30
Türkei-Woche an der FH Kiel
Workshops 18.11.2014, 12.30-14.00 Uhr
(1) Psychosoziale Gesundheit und Migration
Workshop: Gülay Yilmaz, Diplomsozialarbeiterin (FH)
Moderation: Prof. Dr. Jeannette Bischkopf
In dem Workshop werden aktuelle Daten zur Versorgungslage von Patientinnen und Patienten
mit Migrationshintergrund in Deutschland vorgestellt. Anschließend werden die Konzepte
und Erfahrungen aus Praxisprojekten zur Diskussion gestellt. Dazu zählen Klinikkonzepte,
die beispielhaft für die interkulturelle Öffnung in der psychiatrischen Praxis stehen und
eine soziotherapeutische Migrationsgruppe, die sich an Frauen mit Migrationshintergrund
wendet und sowohl auf Deutsch als auch muttersprachlich auf Türkisch, Polnisch oder
Persisch angeleitet wird.
Im Austausch mit den Erfahrungen der Workshopteilnehmer_innen wollen wir ins Gespräch
darüber kommen, wie im Gesundheitssystem und in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit die
Bedürfnisse dieser Zielgruppe besser berücksichtigt werden können. Ein besonderer Fokus
wird dabei auf psychosozialen Belastungen, Bewältigungsstrategien und Lebenslagen liegen,
die mit der Entwicklung von Depressionen im Zusammenhang stehen.
Referenten
Gülay Yilmaz, Diplomsozialarbeiterin (FH), arbeitet in der Psychiatrischen Tagesklinik und
Psychiatrischen Institutsambulanz, Mümmelmannsberg, Hamburg. Sie ist Lehrbeauftragte an
der Fachhochschule Kiel und Mitglied im Arbeitskreis „Migration und Psychotherapie“ der
Psychotherapeutenkammer Hamburg. Frau Yilmaz ist auf Sylt geboren, aber bis zu ihrem 22.
Lebensjahr in der Nähe Izmirs in der Türkei aufgewachsen. Sie hat sich v.a. mit Migration als
Risikofaktor für Depressionen beschäftigt und verbindet in ihrer Arbeit ihre Kenntnisse und
Erfahrungen beider Kulturen.
Hans-Heinrich Benecke, Leiter der Psychiatrischen Tagesklinik und Psychiatrischen
Institutsambulanz Praxisklinik Mümmelmannsberg
Seminer Psikososyal Saglik ve Migrasyon
Seminer dahilinde, Almanya‘da yaşayan yabancı uyruklu hastalar hakkında güncel bilgiler
sunulacaktır. Devamında, konseptler ve uygulanan diğer projelerin içeriği konularında
deneyim alışverişi yapılacaktır. Seminer içeriğinde, kliniklerde uygulanan konseptlere iyi bir
örnek olan ve psikiyatride kültürlerarası açılım yapan, Türkçe grup terapisi yapılmaktadır.
Ayrıca; Lehçe ve Farsça gibi diğer dillerde de grup terapileri gerçekleşmektedir.
Seminer katılımcılarıyla, sosyal hizmetler ve sağlık sistemlerinin ihtiyaçları konusunda ve
göçmen hastalarımız ile daha iyi çalışabilmek adına, fikir alışverişinde bulunmak istiyoruz.
Yoğunlaştığımız ana temalar; psikososyal baskılar, bu sorunlarla başedebilme ve yaşam
koşulları ile depresyon baglantisini kurabilmektir.
Konuşmacı
Gülay Yılmaz, Diplom Sosyalpädagog (FH), Mümmelmannsberg, Hamburg‘da psikiyatri
gündüz kliniği ve polikliniginde çalışmaktadır. Fachhochschule Kiel´de ögretim görevlisi ve
Hamburg Psikoterapi Odasi, Göçmenler ve Psikoterapi Çalışma Grubu üyelerindendir.
Gülay Yılmaz Sylt dogumludur ve 22 yaşından sonra Almanya‘ya göç etmiştir. „Göç
depresyonda Risk midir?“ adlı araştırmasında, iki kültür hakkındaki bilgi ve deneyimlari
incelemiştir.
Hans-Heinrich Benecke, Psikiyatri ve Psikoterapi Uzman Doktor, Psikiyatri Gündüz Klinigi /
Psikiyatri Poliklinigi Mümmelmannsberg yönetici Hekim
(2) Genderkulturen in der der Türkei: Der Blick auf Frauen
Workshop: Barbara Neppert; Amnesty International
Moderation: Dr. Britta Thege, Institut für Interdisziplinäre Genderforschung und Diversity
Seit die Türkei von der konservativen AKP regiert wird, ist ein dramatischer Anstieg der Zahl
ermordeter Frauen feststellbar, was mit der zunehmenden Bedeutung religiöser Werte im
Alltagsleben der BürgerInnen in Zusammenhang gebracht wird.
In dem Workshop beschäftigt sich Barbara Neppert mit Problemlagen der
Geschlechterordnung in der Türkei, im Speziellen mit Formen von Gewalt an Mädchen und
Frauen, Zwangsheiraten und Ehrenmorden, staatlichem Handeln und Aktivitäten von
Frauenorganisationen sowie der Veränderung der Frauenrolle unter der islamischen AKP.
Wie in vielen Teilen der Welt besteht auch in der Türkei eine große Diskrepanz zwischen den
formalen Rechten und der gesellschaftlichen Position von Frauen. So werden nachweislich
die Rechte türkischer Mädchen und Frauen massiv durch physische, sexuelle und familiäre
Gewalt verletzt. Wie bereits ein Bericht von Amnesty International aus dem Jahr 2004
enthüllt, existiert in der Türkei eine „Kultur der Gewalt“, die Frauen in doppelter Weise
gefährdet, zum einen als Opfer von Gewalt, zum anderen indem ihnen ein wirksamer Zugang
zum Rechtssystem verwehrt bleibt. Zwar verfügt die Türkei dank einer starken
Frauenbewegung über Schutzgesetze, die aber bleiben durch eine Reihe von Gesetzeslücken
und eine mangelhafte Umsetzung vielerorts unwirksam.
Referentin:
Barbara Neppert ist seit 1982 ehrenamtliches Mitglied von Amnesty International. In den
1980er und 1990er Jahren war sie in der Asylarbeit tätig, seit 1992 ist sie eine der TürkeiExpertinnen von AI. Des Weiteren ist sie in dem Verein Demokratisches Türkeiforum aktiv,
der über die Menschenrechtslage in der Türkei berichtet.
(3) „Im Namen der Ehre“ Gewalt gegen (türkische) Frauen in
Deutschland
Workshop: Nurcan Kurun, Beratungsstelle T.I.O. e.V. – Treff- und Informationsort für
Migrantinnen
Moderation: Doris Neppert, Dipl.-Soz. Päd. M.A.
In dieser AG wird Frau Nurcan Kurun von der Beratungsstelle T.I.O. e.V. – Treff- und
Informationsort für Migrantinnen, aus ihrer langjährigen Tätigkeit als Sozialpädagogin mit, von
Gewalt im Namen der Ehre betroffenen, Frauen berichten. Im Anschluss wird gemeinsam diskutiert,
wie in der Praxis mit dieser Form von Gewalt umgegangen werden kann.
Referentin:
Nurcan Kurun, Beratungsstelle T.I.O. e.V. – Treff- und Informationsort für Migrantinnen
(4) Schulsozialarbeit
Workshop: Murat Müftüoglu, Schulsozialarbeiter bei der Stadt Kiel
Moderation: Kathrin Aghamiri, Dipl.-Soz. Päd.
Soziale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist in der Türkei institutionell in der Schule verortet.
SozialarbeiterInnen arbeiten als IntegrationslehrerInnen mit den Lehrkräften zusammen. In
Deutschland dagegen wird der Diskurs um Schulsozialarbeit als notwendiges Angebot der Jugendhilfe
an Schulen seit einigen Jahren intensiv geführt. Beiden Traditionen liegt ein unterschiedliches
professionelles Verständnis zu Grunde.
Ein Thema der Schulsozialarbeit ist die Bewältigung belastender oder spezifischer Lebenslagen.
Migrationserfahrungen können Lebenslagen sein, die hierbei eine Rolle spielen.
Im Workshop besteht zum einen die Möglichkeit, auf die unterschiedlichen Diskurse in der Türkei und
in Deutschland einzugehen, zum anderen werden Handlungsmöglichkeiten an Hand von konkreten
Praxiserfahrungen aus der Schulsozialarbeit vorgestellt und diskutiert. Welche Rolle kann
Schulsozialarbeit bei der Bewältigung von Herausforderungen einnehmen, die sich aus
Migrationserfahrungen ergeben?
Referent:
Murat Müftüoglu, Schulsozialarbeiter bei der Stadt Kiel