PiA-Newsletters
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Ausgabe 1 / 2010 (11.03.10) Newsletter des Programms „PiA - Frankfurt“ In dieser Ausgabe: kulturelle Vielfalt spornt Innovation an Das Frankfurter PiA-Programm ist ein gemeinsames Projekt von beramí – berufliche Integration e.V. und Frauenbetriebe Qualifikation für die berufliche Selbständigkeit e.V. im Auftrag der Stadt Frankfurt. Sein Ziel ist es, erwachsenen Migrantinnen, die ALGII beziehen, mit Coaching, Beratung und Qualifizierung den Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. PiA berät und qualifiziert zielgruppengerecht. Da es keine "typische Migrantin" gibt, erhält jede Frau individuelle Beratung und Förderung. Die modular aufgebaute Qualifizierung wird von Coaching und bei Bedarf von psychosozialer Beratung begleitet. www.pia-frankfurt.de Das Projekt "PiA Frankfurt Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt" wurde von der Stadt Frankfurt am Main beantragt und wird von der hessischen Landesregierung finanziert. Das hessische Aktionsprogramm Regionale Arbeitsmarktpolitik "Passgenau in Arbeit (PiA)" unterstützt die hessischen Kreise und kreisfreien Städte bei ihren Hilfen zur Erwerbsintegration und stellt dafür Landes- und ESFMittel zur Verfügung PiA-Frauen Anna Matseniuk: „Mit PiA habe ich mein Selbstbewusstsein wieder erlangt“ 2 PiA-Partner ABB: Diversity leben: international, lokal, kultur- und altersübergreifend 3 Projekte aktuell Qualifizierungsmodul „Kompetenzprofil und Eigeninitiative“ News & Termine 12.04.10 – 07.05.10: Modul „Kompetenzprofil und Eigeninitiative“ 17.05.10 bis 15.06.10: Modul „Stellenakquise und Vermarktung des Kompetenzprofils“ 20.03.2010: Start von „NeW Mentoring als Chance für den Wiedereinstieg“ Netzwerk LAiF: Aufenthalt von zehn Personen verlängert dank aktiver Arbeitsplatzsuche 26.04.2010: beramí feiert sein 20-jähriges Bestehen mit einer Veranstaltungsreihe Gastro Awards 2010: Frauenbetriebe-Gründer Murat Ceyran ist Bundessieger beramí ist Preisträger des Wettbewerbs „Abenteuer Pädagogik“ Weiterbildung zum Innovationsmanagement mit 4 4 4 5 5 5 5 6 6 der IHK Sonderthema: Kulturelle Vielfalt spornt Innovation an 6 Mehr hochqualifizierte Migranten = mehr Innovationskraft der Regionen Europäische Studie: Geschäftsnutzen von Vielfalt Vielfalt und Innovationen in der täglichen Zusammenarbeit Vielfalt zahlt sich wirtschaftlich aus Unternehmen beim Innovationsmanagement unterstützen Pionier-Projekte basieren auf Diversity 7 8 8 9 10 Newsletter PiA Frankfurt – Ausgabe 1 / 2010 (11. März 2010) 1 PiA-Frauen Anna Matseniuk: „Mit PiA habe ich mein Selbstbewusstsein wieder erlangt“ Seit November 2009 ist Anna Matseniuk Kunstlehrerin in einer Schule der russischen Kirche. „Diese Stelle habe ich selbst kreiert, sie gibt mir unheimlich viel Energie und Selbstbewusstsein! Ich habe vor, mich mit meiner eigenen Schule selbständig zu machen. Ich möchte als Künstlerin Kinder ab drei Jahren in Kunst fördern, so dass sie ihre Fähigkeiten in diesem Bereich weiterentwickeln können - zunächst bei ihnen zu Hause. In einem zweiten Schritt möchte ich mein eigenes Atelier haben“, strahlt die 28-jährige Weiβrussin, die wieder in ihrem Element ist. wechselte sie zwischen Russisch, Ukrainisch und Englisch. Auch Hebräisch hat sie gelernt, da dies für diesen Beruf erforderlich war. Heute kann sie noch Goethes Sprache zu dieser Palette hinzufügen. Kunstlehrerin Anne Matseniuk Die vielseitige junge Frau absolvierte in ihrer Heimat ein Kunststudium, bevor sie nach Kiew zog und dort ein „Bachelor Internationale Beziehungen – Fachmann Internationales Recht“, anfing. Sie möchte ihre Kenntnisse in diesem Fach weiter vertiefen, insbesondere in Frauenrecht. Als sie Mitte 2007 aus familiären Gründen nach Deutschland kam, lernte sie weiter per Fernstudium. Es ist nicht immer einfach gewesen, aber ihre Motivation lag sehr hoch. Schlieβlich absolvierte sie ihr Bachelor erfolgreich im Juni 2009. Mehrsprachigkeit war stets ein Vorteil für Anna, die in Kiew in der Immobilienbranche tätig war. In dieser Zeit hat sie gelernt, mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen umzugehen. Je nach Kunden Sicherlich sind die Fremdsprachenkenntnisse in der aktuellen intensiven Bewerbungsphase von Vorteil. Nicht zuletzt hat sie dank ihrer Teilnahme am PiAProgramm wieder den Mut gefunden, sich vorzustellen und zu bewerben. „Eigentlich bin ich in meiner Heimat eine selbstbewusste Frau. Nur hier betrachtete ich mich nur noch selbst als eine Ausländerin, die wenig zu bieten hatte. In den drei Modulen haben mich die Dozentinnen nicht nur ermutigt, meine Deutschkenntnisse zu vertiefen. Dank ihres Einsatzes habe ich wieder mein Selbstbewusstsein erlangt.“ Frauen sollen nicht hoffen, sondern handeln! In dieser Zeit konnte sie ebenfalls sehr gute Kontakte zu anderen PiA-Teilnehmerinnen knüpfen, die heute Netzwerkpartnerinnen sind. Schlieβlich ist der Netzwerkausbau ein wesentlicher Bestandteil des Programms. Was Anna Matseniuk Gleichgesinnten mit auf dem Weg geben würde: „Bleiben Sie nicht zu Hause! Die Newsletter PiA Frankfurt – Ausgabe 1 / 2010 (11. März 2010) Versuchung ist besonders groβ, wenn man verheiratet ist und Kinder hat. Es hat mit Egoismus nichts zu tun, aber Sie müssen auch an sich denken. Zusammen sind wir stark und können viel bewegen, auch auβerhalb unserer Familien. Heute haben Frauen in der Bundesrepublik viele Rechte: Nutzen Sie diese! Wir sollten die Energie und den Mut haben, etwas aufzubauen, dann klappt es auch! Nicht jede Migrantin hat das Glück, am PiA-Programm teilzunehmen. Andere Frauen sollten ebenfalls schauen, welche Angebote sie zur Verfügung haben, um sich weiter zu entwickeln. Frauen sollen nicht hoffen, sondern handeln! Unsere Träume sind unsere Ziele, die wir aber auch erfüllen wollen“, ermutigt die Kunstlehrerin. Ihr nächster Traum: „Mit meiner Kunst möchte ich etwas Gutes in diese Welt bringen! An der obersten Stelle steht jetzt eine abwechslungsreiche Tätigkeit im internationalen Umfeld, in dem ich meine Sprachkenntnisse einsetzen kann. Ich bewerbe mich zurzeit am Flughafen, kann mir aber auch eine Traineestelle in einem Unternehmen vorstellen, das z. B. Geschäfte mit Russland oder Ukraine abwickelt. Mir ist es sehr wichtig, dass ich so schnell wie möglich finanziell auf eigenen Beinen stehe.“ 2 PiA-Partner Diversity leben: international, lokal, kultur- und altersübergreifend Ein Gespräch mit Volker Barzyk, Leiter Personal Deutschland, ABB AG, Mannheim. Der ABB-Konzern ist weltweit führend in der Energie- und Automationstechnik. „Wir sind ein stark international aufgestelltes Unternehmen, in rund 100 Ländern vertreten. ABB beschäftigt etwa 120.000 Mitarbeiter, davon fast zehn Prozent in Deutschland“, so Volker Barzyk, Leiter Personal Deutschland, ABB AG. Die Konzernsprache ist Englisch und alle Mitarbeiter werden mit einem Zugang zur ELearning-Plattform “Global English“ ermutigt, ihre Sprachkompetenzen kostenlos weiter zu entwickeln. Dies ist Teil der ABB-Politik zur Stärkung der „Intercultural Sensitivity“. Als internationaler Konzern braucht ABB ein Personal, das nicht nur über Ländergrenzen hinweg denkt, sondern auch Projekte erfolgreich vor Ort durchführt. Konkret wird dies u. a. mit dem Jobrotation-Programm „Swap“ realisiert: Mitarbeiter können für drei oder mehr Monate einen Austausch in einer ABB-Auslandsgesellschaft erleben. Dies sei neben den sogenannten länderübergreifenden Führungsverantwortlichkeiten z. B. mit der Schweiz in der Division „Power Products“ so erfolgreich, dass das Unternehmen es auf alle fünf Geschäftsfelder erweitern wird: Energietechnik-Produkte, Energietechnik-Systeme, Industrieautomation und Antriebe, Niederspannungsprodukte und Prozessautomation. Internationale Besatzung führt zu Innovationen Volker Barzyk Aufgrund des demografischen Wandels legt der Konzern einen Fokus auf das lebenslange Lernen. Mit dem Programm „Generations“ fördert das Unternehmen alle Altersklassen. Das Konzept hat groβen Anklang gefunden und das „Handelsblatt“ hat 2009 dem Gesundheitsmanagement „Fit-forLife“ als Teil von „Generations“ den „Corporate Health Award“ im Bereich Elektrotechnik verliehen. Ein schöner Erfolg, da das Programm direkt aus der Diversity entstanden ist. ABB involviert sich ebenso stark auf lokaler Ebene für die Vielfalt der Teams. Das Unternehmen beteiligt sich am Arbeitskreis der Initiative der Metropolregion RheinNeckar „Wish you were here“. Diese ermutigt ausländische Kandidaten, die Region als potenzielles Arbeitsgebiet in Betracht zu ziehen. „Lokal bieten wir auch zahlreiche Praktikumsmöglichkeiten an. Wir haben 40 Standorte in Deutschland, in denen Menschen aus anderen Kulturen herzlich willkommen sind. Für das PiA-Programm heiβt es z. B., dass wir Teilnehmerinnen gerne in Praktika einarbeiten werden, wie dies bereits mit lokalen Arbeitsagenturen, unseren Partneruniversitäten oder Programmen für die Integration von Hauptschülern der Fall ist“, sagt Volker Barzyk. „Die Vielfalt der Belegschaft als Innovationspotenzial erleben wir täglich, insbesondere in unseren Forschungszentren. In Ladenburg erreicht – bewusst – die interne Fluktuation in unserem ‚Corporate Research Center (CRC)’ über zehn Prozent. Das CRC ist eines der drei europäischen Forschungszentren, in denen der Austausch innerhalb einer internationalen Besatzung stark gefördert wird und zu Innovationen führt“, so Volker Barzyk. ABB lebt Diversity Informationen: www.abb.de nicht nur grenzensondern auch altersübergreifend. Newsletter PiA Frankfurt – Ausgabe 1 / 2010 (11. März 2010) 3 Projekte aktuell Qualifizierungsmodul und Eigeninitiative“ „Kompetenzprofil Diese finden alle zwei Monate statt. Nächster Start: 11.03.10. Die „typische Migrantin“ gibt es nicht – sei es Themen und Inhalte: im Hinblick auf Herkunftsland, Sprache oder auch Bildungsniveau. Daher bietet das PiA• Feststellung der beruflichen und nichtProgramm den Teilnehmerinnen eine beruflichen Kompetenzen bedarfsgerechte, modular aufgebaute • Potenzialanalyse Qualifizierung, die aus vierwöchigen • Feststellung der Berufswünsche und die Teilzeitkursen (9:00 bis 13:30 Uhr) besteht. Chancen der Realisierung • Selbstbild-, Fremdbildanalyse Kernstück der Maβnahme ist das Modul • Identifizierung des Qualifikationsbedarfs „Kompetenzprofil und Eigeninitiative“. Es • Anwendbarkeit eines Kompetenzprofils stellt der erste Schritt einer positiven • Entwicklung von Eigeninitiative und Entwicklung dar: Denn wer seiner Stärken Selbstverantwortung bewusst ist und die Bereitschaft mitbringt, • Förderung der Eigenmotivation auf eigene Ziele zu verfolgen, hat Chancen am Basis der gewünschten Zielsetzungen Arbeitsmarkt. In diesem Modul unterstützt das Team die Teilnehmerinnen gezielt und stellt somit, gemeinsam mit den Frauen, ihre Persönliche Ansprechpartner (pAp) des Kompetenzen fest. Auch die Stärkung des Rhein-Main-Jobcenters können das PiAeigenverantwortlichen Handelns steht im Programm für ihre Kundinnen in Anspruch Vordergrund. Die Frauen erstellen nehmen. In enger Abstimmung mit den pAps individuelle Kompetenzprofile und entdecken unterstützt dieses Projekt den individuellen somit passende mögliche Beschäftigungen. Eingliederungsprozess in den Arbeitsmarkt. Der vierwöchige Kurs beinhaltet 100 Unterrichtsstunden. Nächster Start: 12.04.10 Informationen: www.pia-frankfurt.de und Brigitte (s.u.). Eine vorgeschaltete Assess- Corpataux, Frauenbetriebe e.V., Hamburger Allee mentwoche ist die Bedingung zur Teilnahme. 96, 60486 Frankfurt, Tel.: 069 / 7158955-0, [email protected], www.frauenbetriebe.de News & Termine 12.04.10 bis 07.05.10: Modul „Kompetenzprofil und Eigeninitiative“ Unterstützung bei der Feststellung von Kompetenzen und Stärkung des eigenverantwortlichen Handelns stehen im Vordergrund. 17.05.10 bis 15.06.10: Modul „Stellenakquise und Vermarktung des Kompetenzprofils“ Sich richtig bewerben und Kompetenzen überzeugend präsentieren bilden den Kern dieser Maβnahme. In beiden Fällen finden die Module beim Frauenbetriebe e.V. statt, Montag bis Freitag von 09:00 bis 13:30 Uhr. Informationen: www.pia-frankfurt.de und Brigitte Corpataux, Frauenbetriebe e.V., Hamburger Allee 96, 60486 Frankfurt, Tel.: 069 / 7158955-0, [email protected], www.frauenbetriebe.de Newsletter PiA Frankfurt – Ausgabe 1 / 2010 (11. März 2010) 4 20.03.2010: Start von „NeW Mentoring als Chance für den Wiedereinstieg“ Unterstützung für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge mit Zugang zum Arbeitsmarkt. Denn: Die meisten Betroffenen sind hoch motiviert, eine Arbeit aufzunehmen. Gezielt unterstützt, können sie einen Arbeitsplatz finden. Informationen: www.laif-frankfurt.de Ob auf dem Weg zur Arbeitnehmerin oder Selbständige profitieren die Mentees ab der Auftaktveranstaltung vom 20. März 2010 ein Jahr lang von der Erfahrung eines Mentors oder einer Mentorin, um dies zu erreichen. Die Mentees sind 25 bis 50-jährige erwerblose Wiedereinsteigerinnen aus Frankfurt und Umland, die aktiv an ihrer Integration in den Arbeitsmarkt mitwirken wollen. Ziel des Projekts von beramí e. V. und Frauenbetriebe e. V ist es, Frauen nachhaltig und individuell in Beschäftigung (beramí) oder Selbstständigkeit (Frauenbetriebe) zu unterstützen sowie Unternehmen für den Wiedereinstieg von Frauen zu sensibilisieren. Der zweite Durchlauf des Projekts startet in September 2010. Interessierte können sich bereits ab sofort an beide Vereine wenden. beramí sucht derzeit noch MentorInnen insbesondere Pharma- oder Chemie-, Kosmetikindustrie, aus dem Bürobereich für Bürokauffrauen oder aus der Wirtschaftsbranche (Banken, Informatik, etc). Informationen: www.frauenbetriebe.de, Myriam Götze, Frauenbetriebe e. V., Hamburger Allee 96, 60486 Frankfurt, Tel.: 069/71 58 955 0, [email protected] und www.berami.de, Daphne Varela, beramí e. V., Burgstrasse 106, 60389 Frankfurt, Tel.: 069/ 91301036, [email protected] 26.04.2010: beramí feiert sein 20-jähriges Bestehen mit einer Veranstaltungsreihe Den Auftakt macht eine Veranstaltung zum Landesprogramm „Perspektive“ am Montag, den 26. April, ab 18 Uhr, im Dialogmuseum in Frankfurt. Anschließend findet eine Podiumsdiskussion zum Thema „Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse“ unter der Schirmherrschaft von Herrn Minister Jörg-Uwe Hahn, dem Hessischen Ministerium der Justiz, für Europa, und Integration, statt. Das Impulsreferat hält Dörte Ahrens, Hessisches Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit, Integration in den Arbeitsmarkt. Auf dem Podium diskutieren u. a. Dr. Brigitte Scheuerle, Geschäftsführerin der IHK Frankfurt, Katharina Koch, bundesweites Integrationsprogramm, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Ulrich Lamm, Referatsleiter, Hessisches Ministerium der Justiz, für Europa, und Integration. Weitere beramíVeranstaltungen: zu den Themen „Mentoring“ am 01.06.2010 und „Partizipation“ am 31.08.2010. Informationen: www.berami.de Netzwerk LAiF: Aufenthalt von zehn Personen verlängert dank aktiver Gastro Awards 2010: Arbeitsplatzsuche Frauenbetriebe-Gründer Murat Ceyran ist Bundessieger mit „Croque Dijon“ LAIF - Leben und Arbeiten in Frankfurt am Main für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge Auf der Basis der europäischen Politik zur zieht positive Bilanz. Über zehn Personen Chancengleichheit begleitet der haben eine Verlängerung ihres Aufenthalts Frauenbetriebe e.V. ebenso Männer bei ihrer durch die Ausländerbehörde Frankfurt Existenzgründung. Murat Ceyran aus erlangt: Hierfür haben sie nachgewiesen, Frankfurt überzeugte nicht nur den Verein, dass sie sich mit Unterstützung von LAiF um sondern auch die Jury des Gastro-Awards eine eigenständige Sicherung des mit seinem Konzept für „BaguetteLebensunterhalts durch Arbeitsplatzsuche Feinschmecker“ - raffinierte Sandwiches und bemühen. Das Netzwerk, in dem beramí Partyservice. Croque Dijon ist Bundessieger vertreten ist, zielt auf die arbeitsmarktliche Newsletter PiA Frankfurt – Ausgabe 1 / 2010 (11. März 2010) 5 2009/2010 in der Kategorie „Newcomer“. „Der Gastro-Award würdigt herausragende und kreative Ideen in der Küche und im Service, er ist Auszeichnung für kluges Management und ein gepflegtes Ambiente,“ sagt Schirmherr Klaus Wowereit, regierender Bürgermeister von Berlin. dieser Unternehmen zu erhöhen. Verdeutlicht wird, dass Innovationsmanagement als interdisziplinärer Prozess verstanden werden muss, in dem viele Köpfe an einem Strang ziehen müssen, um am Markt erfolgreich zu sein. Neben der fachlichen Qualifizierung wird der Umgang mit Problemlösungen, Kreativität, und Prozesskompetenz gefördert. Informationen: www.croque-dijon.de beramí ist Preisträger des Wettbewerbs „Abenteuer Pädagogik“ Die Johann Wolfgang Goethe-Universität, Fachbereich Pädagogik, und das Paritätische Bildungswerk Hessen haben beramí am 12. Februar 2010 als Preisträger des Wettbewerbs „Abenteuer Pädagogik – Wer schafft professionelle Praxis? Der hessische Preis für gute pädagogische Praxis“ ausgelobt. Informationen: www.berami.de und www.pbhessen.de Weiterbildung zum Innovationsmanagement mit der IHK Die IHK-Innovationsberatung Hessen bietet MitarbeiterInnen von KMUs zwei Lehrgänge an. Sowohl der Zertifikatslehrgang „IHKInnovationsmanager“ als auch das Weiterbildungsangebot „IHK-Methodenpass“ zielen darauf ab, die Innovationsfähigkeit Dabei wird insbesondere der Einfluss des Kunden auf den Innovationsprozess betrachtet und die Kundenorientierung geschult. Informationen: IHK Informationsberatung Hessen, http://itbhessen.de/itb/innovationsmanagement/weiterbildung Sonderthema: kulturelle Vielfalt spornt Innovation an Mehr hochqualifizierte Migranten = mehr Innovationskraft der Regionen Die kulturelle Vielfalt in der Erwerbsbevölkerung wirkt positiv auf die Zahl der Innovationen: Dies ergab eine IAB-Studie, die die Kosten für Forschung und Entwicklung der Zahl der Patentanmeldungen der Regionen gegenüberstellte. Der Nutzen der Diversität überwiegt ihre Kosten auf allen Qualifikationsniveaus, besonders unter Hochqualifizierten. Die kulturelle Vielfalt kann die Entwicklung neuer Produkte und Prozesse fördern, weil die Arbeitskräfte unterschiedliche Kenntnisse und Problemlösungsstrategien einsetzen. Neues Wissen und neue Ideen entstehen durch das Zusammentreffen von Talenten mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln. Newsletter PiA Frankfurt – Ausgabe 1 / 2010 (11. März 2010) Einige Eckdaten: Über 100.000 hochqualifizierte Ausländer mit Hochschulabschluss sind in Deutschland beschäftigt. 22 % von ihnen arbeiten vor allem im Dienstleistungssektor 16 % im Bildungsbereich 11 % im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen 9 % im verarbeitenden Gewerbe (Büromaschinen und Datenverarbeitungsgeräten, Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik) 6 Oben: Rhein-Main, Stuttgart und München Die Ergebnisse zeigen, dass die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte durch erhebliche regionale Disparitäten gekennzeichnet ist. Oben rangieren erwartungsgemäß die großen Agglomerationsräume in Westdeutschland wie – Stuttgart, München und das Rhein-MainGebiet. Dennoch: Ob Innovationsaktivitäten in der Stadt oder auf dem Lande durchgeführt werden, ist laut Studie offenbar zweitrangig. Die Disparitäten sind eher auf Unterschiede in den Aktivitäten der Forschungsund Entwicklung, der Wirtschaftsstruktur und der Humankapitalausstattung der Regionen zurückzuführen. Es kann aber auch sein, dass wirtschaftlich dynamische Gebiete ein besonders attraktives Ziel für die zugewanderte Arbeitskräfte sind. Informationen und Download des IAB Kurzberichts 12/2007: http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb1207.pdf und Dr. Annekatrin Niebuhr, [email protected] Europäische Studie: Geschäftsnutzen von Vielfalt Die sich wandelnden Horizonte europäischer Unternehmen auf lokaler und globaler Ebene bringen sie dazu, sich durch innovative Weisen der Geschäftstätigkeit auf neue Produkte und Märkte zu verlegen. Dies wollte die Europäische Kommission ergründen: Sie gab in 2008 eine Umfrage im Auftrag, um aktuelle Informationen über den Geschäftsnutzen von Vielfalt bereit zu stellen. Diese wurde mithilfe des European Business Test Panel und der Befragungen bei KMUs der 27 EU-Länder realisiert. menhang mit Vielfalt bewusst waren. 56 Prozent verfügen sogar bereits über irgendeine Form von „Agenda der Vielfalt“. Und 59 Prozent dieser Betriebe erzählen, dass dies bereits eine positive Wirkung auf ihr Rund 82 Prozent der an der Geschäft hatte. Umfrage beteiligten Unternehmen gaben an, dass Vielfalt und Innovation: ihnen die Vorteile in Zusam• Ungleiche Denkweise verbessert die Kreativität • Die Erschütterung bestehender Überzeugungen fördert effektive Lernprozesse • Vielfalt ermöglicht vielseitige Perspektiven, Fachkenntnisse und kritische Beurteilung • Teams verfügen über breitere Beziehungsnetzwerke und kulturelles Kapital Denn die unterschiedlichen Perspektiven der Mitarbeiter, die Probleme auf unterschiedliche Weise angehen, ergänzen sich gegenseitig – so entsteht Innovation. Newsletter PiA Frankfurt – Ausgabe 1 / 2010 (11. März 2010) 7 Tatsächlich: I. d. R. erzeugen Gleichgesinnte immer wieder geistesverwandte Ergebnisse. Vielfalt hilft, den Kreis begrenzten einseitigen Denkens zu durchbrechen und verhilft zur Entdeckung neuer Produkte, Märkte und Arten der Geschäftstätigkeit. Produktinnovation. Knapp über die Hälfte meint, dass die Vielfalt Neuerungen in Vertrieb und Marketing mit sich bringt, und die Hälfte denkt, dass Geschäftschancen mit vielfältigen Kunden aufgebaut werden könnten. Mehr als 92 Prozent der Befragten gaben an, dass Für 82 Prozent der Teilneh- Diversity auch Innovation im mer führt die Vielfalt zur Personalmanagement und den Verfahren zur Personaleinstellung und Karriereentwicklung zur Folge hat. Informationen: Europäische Kommission - Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit - Bekämpfung der Diskriminierung, Download der Studie: „Vielfalt in Europa – Die Reise geht weiter“: http://ec.europa.eu/social/main.jsp? catId=423&langId=de&furtherPubs= yes Vielfalt und Innovationen in der täglichen Zusammenarbeit „Vielfalt und Innovationen in der täglichen Zusammenarbeit sind sehr positive Begriffe und werden bei der Stadt Frankfurt am Main erfolgreich gelebt. In der multikulturellen Bevölkerung, in der Kultur, im Sport, in Vereinen oder auch in den städtischen Ämtern, Betrieben und Gesellschaften, überall tragen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen ihr Wissen und Engagement bei. Vielfalt und Innovationen in der Zusammenarbeit tragen zum Austausch an Erfahrungen und zur Kommunikation untereinander bei. Voneinander Lernen, sich inspirieren, Flexibilität zeigen, das sind die Eigenschaften, die unabhängig von der persönlichen Herkunft und den individuellen Geflogenheit zu Motivation in der Teamarbeit führen. Ich benenne gerne zwei Beispiele aus der Praxis: die Wirtschaftsförderung Frankfurt am Main, die durch ihre kaufmännischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Nationalitäten sehr gute Geschäftsbeziehungen nicht nur regional sondern auch weltweit erfolgreich aufbauen und pflegen kann. Oder die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH, die in der Belegschaft für Stadtreinigung und Entsorgung fast 30 verschiedene Nationalitäten beschäftigt. In den multikulturellen Teams wird sehr erfolgreich die gemeinsame schwere Arbeit geleistet. Auch bei der dortigen Ausbildung in kaufmännischen und gewerblichen Berufen gibt es einen hohen Anteil an jungen Leuten mit Migrations-hintergrund. Vielfalt und Innovationen sind hier sehr effektiv betrieblich umgesetzt worden.“ Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Personal und Sport der Stadt Frankfurt am Main Vielfalt zahlt sich wirtschaftlich aus „Der entscheidende Wettbe- anderen Ländern oder in werbsfaktor eines Unterneh- kulturellen Communities in mens in der modernen Deutschland treffen, Proglobalen Wissensgesellschaft ist seine Innovationsfähigkeit. Innovationen sind Triebfeder des Unternehmens und eine Bedingung für seinen langfristigen Erfolg. Zugleich werden Innovationen immer komplexer, schnelllebiger, kundenspezifischer und globaler. Die Antwort auf diese Herausforderungen ist die Diversität in der Innovationsarbeit. Will man die Bedürfnisse der Kunden in Newsletter PiA Frankfurt – Ausgabe 1 / 2010 (11. März 2010) dukte und Dienstleistungen für Männer und Frauen, Ältere und Jüngere anbieten, so müssen an der Produktentwicklung, Marketing und Werbung verschiedene Spezialisten beteiligt werden. Innovation erfordert Kreativität, und Kreativität kommt nur durch die Vielfalt an Ideen, Vorgehensweisen und Kompetenzen zustande. Ein gutes Innovationsteam ist interdisziplinär, alters- und geschlechtsgemischt und kulturell heterogen. Eine Studie von European 8 Diversity Research & Consulting 2009 hat ergeben, dass die Eigenkapitalquote bei Unternehmen mit hoher Frauenquote in Führungspositionen um 35,1 Prozent höher ist als in anderen. Sie zeigte ebenfalls, dass der Umsatzerlös von Unterneh- men mit stark heterogener Ethnizität im Mittel fast doppelt so hoch ist, als bei homogener Ethnizität und dass die Wirtschaftsregionen mit einem kulturell vielfältigen Arbeitnehmermarkt grundsätzlich innovativer sind (http://europeandiversity.com/resources/surve ys/ibcr/). Das bedeutet, dass die Vielfalt sich wirtschaftlich auszahlt.“ Prof. Dr. Swetlana Franken, Professorin für Personalmanagement an der FH Bielefeld Unternehmen beim Innovationsmanagement unterstützen „Innovation, so lautet die Antwort auf die Frage, wie sich unternehmerischer Erfolg nachhaltig sichern lässt. In Zeiten der Globalisierung wird sie zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Die dynamische Entwicklung von Technologien und der Wandel der Märkte eröffnen gute Chancen für neue erfolgreiche Produkte und Geschäftsfelder. Diese zu erkennen und zu konkretisieren ist eine Herausforderung für jedes Unternehmen. Seine Kernkompetenz sollte es sein, Innovationen zu managen und dabei über entsprechendes Wissen von Methoden im Innovationsprozess zu verfügen. Die zentrale Basis für Innovationen ist sicherlich der Ideenreichtum und die Veränderungskompetenz der Mitarbeiter. Doch diese allein reichen nicht aus. Innovationen müssen geplant, durchgeführt und gesteuert werden. Das heißt, das Innovationsmanagement im Unternehmen ist gefordert, nicht nur neue Ideen entstehen zu lassen, sondern diese auch auf Umsetzbarkeit zu überprüfen, um marktreife Produkte zu entwickeln. Eine weitere Herausforderung besteht darin, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Innovationsprozess effizient und effektiv gestalten. Darunter findet Diversity oft wenig Beachtung, obwohl die logische Antwort auf der Newsletter PiA Frankfurt – Ausgabe 1 / 2010 (11. März 2010) Hand liegt. Unterschiedliche Perspektiven von Menschen bringen vielfältige Problemlösungsstrategien zusammen. Unternehmen, die das erkannt haben, setzen bewusst auf Diversity bei der Personalauswahl. Neue und bessere Lösungen zu finden, in anderen Worten zu innovieren erfordert vielfältiges Denken. Und genau hier liegt ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei einem effizienten Innovationsmanagement. Wer eine wettbewerbsfähige Wirtschaft will, muss die Innovationsfähigkeit der Unternehmen fördern: Die IHK hat sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur als Drehscheibe beim Technologietransfer und im E-Commerce zu fungieren, sondern Unternehmen auch mit Weiterbildungsangeboten beim Innovationsmanagement zu unterstützen.“ Detlev Osterloh, Geschäftsführer des Geschäftsfeldes „Innovation und Umwelt“ der Industrieund Handelskammer Frankfurt am Main 9 Pionier-Projekte basieren auf Diversity „Kultur wurde von Edgar Schein als erfolgreiche Strategie definiert, wie eine Gruppe von Menschen Probleme löst. Je unterschiedlicher die Perspektiven durch bunte Lebenswelten der Menschen in einer Organisation vorhanden sind, desto innovativer kann diese agieren. In unserem Verein erleben wir diese Kultur gegenseitiger Bereicherung regelmäßig: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Frauenbetriebe e. V. repräsentieren eine weite Facette unterschiedlicher Mentalitäten, biografischer Hintergründe und Herkunftsländer. Diese Diversität bringt uns immer wieder neue Impulse, die wir stets in einfallsreiche Konzepte zur Förderung der beruflichen Selbständigkeit von Frauen einfließen lassen und weiter entwickeln. Unsere gelebte Vielfalt schafft überlegene Lösungen. Häufig sind auf diese Weise Pionier-Projekte entstanden, wie das innovative Programm ‚PiA – Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt'.“ Christiane Stapp-Osterod, Frauenbetriebe e.V. geschäftsführender Vorstand des Impressum: Herausgegeben von: Frauenbetriebe Qualifikation für die berufliche Selbständigkeit e.V., Hamburger Allee 96, 60486 Frankfurt - Tel.: 069 / 71 58 955 - 0 - Fax: 069 / 71 58 955 29, E-Mail: [email protected] Internet: www.frauenbetriebe.de und beramí berufliche Integration e.V., Burgstraße 106, 60389 Frankfurt, Tel.: 069 / 91 30 10 0 Fax: 069 / 91 30 10 33, EMail: [email protected] - Internet: www.berami.de Redaktion: Sandra Megtert Communication, PR-Beratung . Beratung für deutsch-französische Kommunikation, 6 rue des Nones, 77710 Chevry en Sereine, Frankreich, Tel. Deutschland: 0176 / 68 47 12 24, E-Mail: [email protected], Internet: www.sandra-megtert.com Newsletter PiA Frankfurt – Ausgabe 1 / 2010 (11. März 2010) Konzept: Isinay Kemmler, E-Mail: [email protected], Internet: www.kemmler.net, und Sandra Megtert Dieser Newsletter ist ein kostenloser Service des Projekts PiA Frankfurt „Migrantinnen fit für den Arbeitsmarkt“. Wenn Sie diesen Dienst abbestellen möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an [email protected] Alle Beiträge sind mit Sorgfalt recherchiert. Dennoch übernehmen wir keine Haftung für die Vollständigkeit oder Richtigkeit unserer Nachrichten. Für externe Inhalte oder Inhalte fremder Seiten, auf die wir hinweisen, sind wir nicht verantwortlich. 10