«Es ist alles nicht wahr!»

Transkript

«Es ist alles nicht wahr!»
Neue Oltner Zeitung
Mittwoch, 19. Juni 2013
Nr. 25 • 17. Jahrgang • Auflage 32´929
DIE WOCHENZEITUNG | Ringstrasse 41 | 4603 Olten | Telefon Inseratenannahme und Redaktion 062 205 54 40 | Fax 062 205 54 49 | [email protected] | www.noz.ch
Ernst Eggmann
Bei ihm im «Bijou Perl» wurde
eingebrochen.
Der Ärger ist
gross
Seite
3
Nero
Der kleine
Hengst ist im
Ruttiger zu bestaunen
Peter Schafer
Der Stadtrat
über Oltens
rechte Aareseite
Cordula Gysin
Die Netzgruppe
Trimbach – eine
gelebte Integration
Frühling/Sommer-Sortiment*
jetzt
reduziert!
* ausser Marc Cain-Artikel
Seite
4
Seiten
16/17
Seite
28
«Es ist alles nicht wahr!»
HAUENSTEIN-IFENTHAL «Verleumdung», sagt der «Pintli»-Wirt, der sich zurzeit wie im Wilden Westen fühlt
«Wenn erst der Abend
kommt...» titelte die NOZ am
29. Mai. Dann sollen merkwürdige Dinge geschehen im
Ifenthaler Pintli. Anwohner
und Einwohner sagen, Damen
vom horizontalen Gewerbe
werden abgeholt und in gewisse Etablissements geführt.
Wirt Bayram Turan ist am Ende
mit seinen Nerven.
«Ich habe heute 7 Franken 50 eingenommen», sagt Pintli-Wirt Bayram Turan. «Seit diese Geschichte
in der NOZ erschienen ist, werde
ich gemieden.» Bayram Turan lebt
seit 29 Jahren in der Schweiz. «Ich
habe in der Schweiz meine Freiheit gefunden», sagt der Kurde.
«Jetzt wird mir alles genommen.»
Bayram Turan führte einst in Böckten drei Jahre lang ein Steakhouse. Ein Jahr war er im Sternen-Pub in Murgenthal beschäftigt, kochte sieben Jahre im Basler
Mövenpick. «Meine ganze Familie
arbeitete im Mövenpick, mein älterer Bruder sogar schon seit 32
Jahren. Wir sind anständige Leute.»
Karikatur: Willi Rüegsegger
Ehrverletzung und...
Bayram Turan wohnt in Basel, hat
drei Kinder. Jetzt fühlt er sich wie
im Wilden Westen. «Ich nenne es
Verleumdung, Ehrverletzung und
Rassismus, wenn Leute mich quasi als Zuhälter darstellen.» Er wisse, wer es war: «Das kann nur jemand sein, der keine Frau und keine Kinder hat.» Bayram Turan wird
vor Gericht ziehen, will es sich
nicht gefallen lassen. Er vertraue
der Gesetzgebung. «Wenn ich ein
Zuhälter wäre, wäre dieser Zeitungsbericht für mich beste Reklame gewesen», sagt der Wirt. Aber
jetzt ist das Restaurant leer. Das
Personal habe sich nach dem Zei-
OfT kOpIERT.
NIE ERREIchT.
tungsbericht verabschiedet. Der
Bruder, auch im Gastgewerbe tätig, helfe zurzeit aus. «Meine Frau
sagte, dass sie mich bei der Geburt der Kinder weinen sah. Und
jetzt, nach dieser Verleumdung.»
Anständige Mieterinnen
Bayram Turan: «Ich vermiete diese Zimmer, weil ich das Geld brauche. An wen ich die Zimmer vermiete, ist doch egal. Jetzt wohnen
zwei Mieterinnen dort, die sagen,
sie seien Tänzerinnen. Diese Mieterinnen bezahlen in der Gemeinde Steuern und sind auch angemeldet.» Es seien ruhige und an-
ständige Mieterinnen, die hin und
wieder Gäste haben. Eine habe einen Freund. Abends werden sie abgeholt. «Was die dann machen, ist
mir egal, schliesslich bezahlen sie
die Miete jeweils pünktlich», sagt
Bayram Turan. «Es fährt von hier
kein Bus. Irgendwer muss sie holen und zurückbringen.» Aber einem Anwohner, dessen Name er
kenne, sei dies ein Dorn im Auge.
«Am liebsten wäre diesem Anwohner, wenn niemand neben ihm
wohnen würde», sagt der Wirt. «Er
sagt, ich solle Hotelzimmer vermieten. Aber dann hätte ich keine
geregelten Einnahmen.»
«Er kennt mich überhaupt nicht»
Enttäuscht ist Bayram Turan vom
Gemeindepräsidenten: «Ich verstehe nicht, wie er in den Zeitungen solche Aussagen machen kann.
Mein Gemeindepräsident, der von
mir Steuern will, kennt mich überhaupt nicht, war noch nie bei mir.»
Die beiden Mieterinnen wohnen
seit Januar in den Pintli-Zimmern.
«Im Mai öffnete ich mein Restaurant, und jetzt stören die plötzlich. Ich verstehe nicht, wieso es
Leute gibt, die mich fertig machen
wollen.» Er arbeite im kleinsten
Dorf der Welt: «Und da soll ich
Frauenhandel betreiben? Bin ich
ein Idiot?» Er sagt, er habe zum
Glück nicht das ganze Dorf gegen
sich. «Aber einige wollen mich opfern, wollen mich im Kochtopf
schmoren sehen. Ich komme mir
vor wie im Wilden Westen.» Bayram Turan will weitermachen, will
kein Sozialfall werden. Er sei einer, der Frieden suche, der mit einer guten Küche zu überzeugen
wisse. Der ein guter Gastgeber sei.
«Schliesslich bin ich schon viele
Jahre im Gastgewerbe tätig.» Und
man könne sich überzeugen: Es gibt
nach wie vor eine ordentliche
Fleischplatte im Pintli.
Fredi Köbeli
Der neue Golf GTI.
Manchmal reichen drei Buchstaben für eine Legende: GTI. Erleben Sie sein
unverwechselbar sportliches Design, das spektakuläre Technik verspricht
und hält: kraftvolle und gleichzeitig sparsame Motoren, erstklassige Fahrwerke sowie modernste Sicherheitstechnologie. Für dynamisches Fahren
sorgt die neue serienmässige Progressivlenkung. Und für alle, die es noch
ein bisschen schärfer mögen, gibt’s das optionale Performance-Paket mit
230 PS und grösseren Bremsscheiben. Testen Sie jetzt das Original.
Golf GTI Performance 2.0 TSI, 230 PS (169
kW), 6-Gang manuell. Energieverbrauch:
6.0 l/100 km, CO2-Emission: 139 g/km
(Durchschnitt aller verkauften Neuwagen:
153 g/km), Energieeffizienz-Kategorie: D.
AMAG RETAIL Dulliken
Bodenackerstrasse 61
4657 Dulliken
Tel. 062 295 14 14
www.dulliken.amag.ch

Benzer belgeler