Lesefassung des Theaterstücks

Transkript

Lesefassung des Theaterstücks
„Uç, uç böceğim
Yarin düğün olacak.
Annem sana
Terlik, pabuç alacak.“1
Tencerecik – Der kleine Topf
Lesefassung
Bir varmış, bir yokmuş. Evvel zaman içinde...
So beginnen alle türkischen Märchen, auch Tencerecik. Das bedeutet:
Es war einmal, es war keinmal. In
früheren Zeiten...
... lebte einmal eine arme Frau, die
hatte eine Tochter. Die Mutter saß
den ganzen Tag und hat Wolle
gesponnen. Das Mädchen trug
dann die Wolle zum Markt und
verkaufte sie dort. Davon lebten
sie.
An einem Abend hatte das Mädchen alle Wolle verkauft und viel
Geld dafür bekommen. Sie
schaute sich auf dem Markt noch
ein bisschen um und entdeckte an
einem Stand einen wunderschönen kleinen Topf. Sie nahm ihn in
die Hand, bewunderte ihn und
fragte den Händler nach dem
Preis.
Der Topfhändler sagte: „Dieser
schöne kleine Topf kostet drei
Silbermünzen. Hast du so viel
Geld?“
Das Mädchen hatte aber nur zwei
Silbermünzen. Doch der Topfhändler war ein netter Mann und
er mochte das Mädchen und so
bekam sie den Topf für zwei Silbermünzen.
Jetzt hatte das Mädchen alles
Geld für den kleine Topf ausgegeben und lief glücklich nach Hause.
Die Mutter stand schon vor der Tür
und wartete auf ihre Tochter. Das
Mädchen rief schon von weitem:
„Anne, anne!“ – Das heißt: „Mutter,
Mutter!“ – „Schau, was ich uns
mitgebracht habe: einen wunderschönen kleinen Topf.“
Aber die Mutter hat sich gar nicht
gefreut. Geschimpft hat sie und
gesagt: „Du dummes Ding! Was ist
das? Wir brauchen keinen Topf!
Wir brauchen Essen!“
Und sie hat den Topf auf die Straße geschmissen.
Da lag der kleine Topf draußen auf
der Straße. Bald kam ... eine alte
Frau die Straße hinunter. Weil sie
so gebückt ging, sah sie den Topf
schon von weitem. Sie bewunderte
den Topf und trug ihn nach Hause.
Dort putzte sie ihn blitzblank und
gab ein wunderschönes Stück
Fleisch hinein. Es duftete in der
ganzen Stube. Und gerade, als sie
den Topf vom Herd nehmen wollte, klopfte es an der Tür. Es war
die Nachbarin. Und sie hatten sich
viel zu erzählen, weil sie sich lange nicht gesehen hatten. Da
sprang der kleine Topf vom Herd
und machte sich davon.
1
Deutsch: „Flieg, flieg, Käferlein,
morgen wird die Hochzeit sein.
Deine Mutter
kauft dir schöne Schuhe ein.“
Der Topf lief, so schnell er konnte,
zum Haus des Mädchens und
klopfte.
Das Mädchen hörte den Lärm und
rief:
Kim o? (Wer ist da?)
Und der Topf antwortete:
Tencerecik. (Der kleine Topf)
Da wurde das Mädchen neugierig
und fragte:
İçinde ne var? (Was ist darin?)
Und als das Mädchen die Tür
aufmachte, stand da der kleine
Topf und darin lag ein wunderbares Stück Fleisch! Vor Erstaunen
schlug das Mädchen die Hände
über dem Kopf zusammen und
rief: „Anne, anne, schau, was der
kleine Topf mitgebracht hat!“
Auch die Mutter freute sich sehr.
Sie trugen den kleine Topf in die
Küche, stellten ihn auf den Tisch
und aßen zusammen das Fleisch.
Danach waren sie satt und zufrieden. Sie machten den Topf sauber
und – stellten ihn wieder hinaus
auf die Straße. Denn sie wollten
sehen, ob er noch einmal etwas
mitbringt.
Da lag der kleine Topf also wieder
auf der Straße. Es dauerte nicht
lange, bis jemand kam: Die Sultanin machte mit ihrer Dienerin einen
Spaziergang. Die Dienerin hatte es
nicht leicht, immer neue Sonderwünsche hatte die Sultanin. Als sie
einmal nicht richtig aufpasste, fiel
die Dienerin über den Topf. Der
Sultanin gefiel der kleine Topf sehr
und sie befahl der Dienerin, ihn mit
ins Schloss zu nehmen.
Als es Abend geworden war und
die Sultanin ins Bett gehen wollte,
rief sie ihre Dienerin. Sie sollte den
Topf bringen. Sie begann sich
auszukleiden und legte zuerst
ihren wertvollen Schmuck ab: Sie
trug große goldene Ohrringe, die
nahm sie ab und legte sie – in den
Topf. Um den Hals trug sie eine
Kette aus Edelsteinen, die nahm
sie ab und legte sie – in den Topf.
An den Fingern glänzte ein prächtiger Ring, den streifte sie ab und
legte ihn – in den Topf. Zum
Schluss nahm sie noch ihre kostbare Krone vom Kopf und legte sie
– in den kleinen Topf.
Die Sultanin ging zu Bett und befahl der Dienerin, gut auf den Topf
aufzupassen. Die Dienerin passte
zwar gut auf, aber dann wurde
auch sie müde. Ihr fielen die Augen zu und sie schlief ein.
Da sprang der Topf von ihrem
Schoß und machte sich davon.
Der Topf lief, so schnell er konnte,
zum Haus des Mädchens und
klopfte laut an der Haustür. Wieder
fragte das Mädchen:
„Kim o?“ Und der Topf antwortete:
„Tencerecik.“ Neugierig fragte das
Mädchen wieder: „İçinde ne var?“
Und als das Mädchen die Tür
aufmachte, stand da der kleine
Topf und glitzerte und funkelte von
Gold und Edelsteinen. Das Mäd
chen schlug die Hände über dem
Kopf zusammen und rief: „Anne,
anne komm. Schau, was der kleine Topf mitgebracht hat.“ Die
Mutter brachte vor Erstaunen kein
Wort heraus. Sie trugen den Topf
mit dem Schmuck in die Küche
und stellten ihn auf den Tisch.
Stück für Stück legte das Mädchen
den wunderschönen Schmuck an:
Zuerst die großen goldenen Ohrringe, dann die Kette aus Edelsteinen, den prächtigen Ring und zum
Schluss setzte sie sich noch die
kostbare Krone auf ihren Kopf.
Schon vorher war das Mädchen
schön, aber jetzt sah es aus wie
eine kleine Königin. Und den Topf
stellten sie wieder auf die Straße,
weil sie doch sehen wollten, ob er
noch einmal etwas mitbringt.
Da lag der Topf zum dritten Mal
auf der Straße. Jetzt kam: der
Prinz mit seinem Diener. Der Prinz
war ein stolzer junger Mann und
stolze junge Männer tragen ihre
Nasen manchmal sehr hoch. Der
Diener warnte ihn noch, das
könnte gefährlich werden, aber
das wollte der Prinz nicht hören. Er
befahl dem Diener, ihm etwas
vorzusingen. Doch der wollte nicht.
„Dann tanz für mich!“ befahl er
zornig. „O.k.“, sagte der Diener
und pfiff seine Freunde herbei.
Zusammen mit ihnen tanzte er
seinem Herrn etwas vor und das
Tanzen machte ihm so viel Spaß,
dass er mit seinen Freunden davonzog und seinen Herrn allein
zurückließ. Der Prinz wollte seinen
Diener zurückholen und lief ihm
hinterher. Weil er aber so hochnäsig war, sah er den Topf nicht,
stieß mit dem Fuß gegen ihn, stolperte und fiel ... genau in den Topf
hinein.
Jetzt rannte der kleine Topf los, so
schnell er konnte, zum Haus des
Mädchens und klopfte wie wild an
die Tür.
„Kim o?“ – „Tencerecik.“ –“İçinde
ne var?“
Und der kleine Topf antwortete:
„Kocacık!“ (Ein kleiner Bräutigam!)
Das Mädchen machte die Tür auf:
Da stand der kleine Topf und mittendrin saß: der Prinz!
Der Prinz sprang aus dem Topf
und schaute das Mädchen an. Er
sprach: „Mädchen, du bist so
schön wie der Vollmond. Willst du
mich heiraten?“ – „Ja, das will ich
gerne!“ Der Prinz reichte dem
Mädchen die Hand und führte es
zu seinem Schloss. Und in dem
Schloss feierten sie dann ein großes Hochzeitsfest. Es dauerte 40
Tage und 40 Nächte. Und das
Mädchen hat den kleinen Topf nie
wieder auf die Straße geworfen.
Sie haben das Ziel ihrer Wünsche
erreicht. Mögen auch wir das Ziel
unserer Wünsche erreichen.
„Komşu“ – Liedtext
(Türkisch – Deutsch)
Die Mutter
Komşu, komşu
hu-hu !
Nachbarin, Nachbarin, hu-hu!
Das Mädchen Hu-hu, hu-hu !
Die Mutter
Oğlun geldi mi?
Ist dein Sohn gekommen?
Das Mädchen Geldi.
Er ist gekommen.
Die Mutter
Was hat er denn mitgebracht?
Ne getirdi ki?
Das Mädchen İnci bonçuk.
Winzige Perlen.
Die Mutter
Für wen? Für wen?
Kime kime?
Das Mädchen Sana bana.
Die Mutter
Für dich und für mich.
Komşu, komşu,
hu, hu.
Das Mädchen Hu-hu, hu-hu!
Die Mutter
Başka da kime?
Für wen außerdem noch?
Das Mädchen Kara kediye.
Für die schwarze Katze.
Die Mutter
Wo ist die schwarze Katze?
Kara kedi nerde?
Das Mädchen Ağaca çıktı.
Sie ist auf den Baum geklettert.
Die Mutter
Wo ist der Baum?
Ağaç nerde?
Das Mädchen Balta kesti.
Die Mutter
Die Axt hat ihn gefällt.
Komşu, komşu,
hu,hu!
Das Mädchen Hu-hu, hu-hu!
Die Mutter
Balta nerde ki?
Wo ist denn die Axt?
Das Mädchen Suya düştü.
Sie ist ins Wasser gefallen.
Die Mutter
Wo ist das Wasser? (2x)
Su nerde? Su nerde?
Das Mädchen İnek içti.
Die Kuh hat es getrunken.
Die Mutter
Wo ist die Kuh?
İnek nerde?
Das Mädchen Dağa kaçtı.
Auf dem Berg.
Die Mutter
Wo ist der Berg?
Dağ nerde?
Das Mädchen Yandı bitti kül oldu.
Er ist verbrannt, vernichtet, zu Asche
geworden.
Tencerecik – Türkisch
Lesefassung
doğuma çağıriyormuş. Ebe: “Eve
“Tencerecik.”
Kırk gün, kırk gece düğün yap-
dönünce
“İçinde ne var?”
mışlar. Tencereyi de bir artik daha
Bir varmış, bir yokmuş. Evvel
olduğu gibi tencerenin içinde bı-
“Cici bici incicik.”
sokağa atmamışlar, evin baş kö-
zaman içinde fakir bir ana-kız var-
rakıp
Kız
miş. Ana, gece sabaha kadar iplik
kalkıp tıkır tıkır doğru kızın evine
almış,
eğirir, kız da onu götürüp pazarda
gelmiş. Kapı çalınımiş. Kiz koşup
tencereyi gene sokağa atmış.
kapıya gitmiş.
Ertesi
karırlarmış.
“Kim o?”
gidiyormuş.
Bir gün kadın gene ipliğini egirmiş,
“Tencerecik.”
görmüş.
kızına vermiş. Kız pazarda ipliği
“İçinde ne var?”
alsana. Ne güzel tencere,” demiş.
satmiş; bunun parasıyla ekmek
“Dolmacık.”
Lala tencereyi almış, hamama
alacağı yerde, küçücük bir tencere
Kız kapıyı açıp dolmayi bolşaltmış,
varmyışlar.
satılıyormuş, o tencere pek ho-
tencereyi sokağa atmış. Ana kız
yıkanmış, temizlenmiş, traş olmuş.
şuna gitmiş, parayı vermiş, onu
oturup afiyetle yemişler.
Tencere bu şehzadeyi “Hop!” diye
almış. Eve dönmüş kız, yiyecek
Padişahın karısı Sultan Hanım
içine alyıvermiş … Doğru kızın
ekmek yok … Kızın elinde bir
hamama gidiyormuş. Bakmış ki
evine götürmiş. Kapıya tak tak
tencere. Anası kızmış, kızına bir
sokakta güzel bir tencere:
vurmuş.
temiz dayak atmış. Tencereyi de
“Şu
satar,
nafakalarını
böylece
çı-
yerim,”
gitmiş.
tencereyi
dıye
Tencere
yemeği
oradan
alsana,”,
demiş
incineri, elmasları,
giyinmiş.
gün
hamama
Tencereyi
sokakta
“Lala,
gece aç acına yatmışlar.
Hamama
“İçinde ne var?”
Ertesi gün bir ebe hanım loho-
Sultan
soyunup
hamamda
“Kocacık.”
sadan dönüyormuş. Bakmış so-
maslarını,
tencerenin
Kız tencerenin kapağını açınca
kakta güzel bir tencere, almış eve
içine koymuş. Dadısına teslim edip
içinden ayın on dördü gibi güzel
getirmiş, yıkamış, temizlemiş.
hamama girmiş. Dadı, tencere
Şehzade çıkmış. Şehzade de kızı
İçine bir yaprak dolması sarmıs.
kucağında uyuklamaya başlamış.
görünce o da ayın on dördü gibi bir
Tencereyi ocağa koymuş, yemeği
Tencere hemen kalkıp, tıkır tıkır
güzel, üstünde elmaslar, inciler …
pişirmiş.
doğru kızın evine gitmiş, kapıyı
“Kız bana varır mısın?” demiş.
yemeğe oturacağı zaman kapı
tıklatmış:
Kız da: “Varırım,” demiş.
çalınmış,
“Kim o?”
Tam
birisi
kapağını
acele
açıp
ebeyi
incilerini
el-
tencereyi
“Kim o?”
“Tencerecik.”
Hanım
şu
Şehzade
dadısına. Dadı tencereyi almiş.
Hamamda
süslenmiş,
Şehzade
fırlatıp sokağa atmış. Bunlar o
varmışlar.
altınları
şesine koyup saklamıslar.
Onlar ermiş muradına, biz çıkalım
kerevetine.
Rap-Texte aus „Tencerecik“
Rap Nr. 2: Der Sultaninen-Rap
Rap Nr. 1: Fleisch im Topf
A
A
Da kommt ne alte Dame,
nimmt mich in die Arme,
da kommt ne alte Dame,
nimmt mich in die Arme.
Ich sprang aus dem Fenster,
wie ein kleiner Gangster.
Ich sprang aus dem Fenster,
wie ein kleiner Gangster.
Nun sitz ich da!
Es ist wirklich wahr!
Da kommt ne alte Dame,
nimmt mich in die Arme,
stellt mich auf den Herd,
so viel bin ich ihr wert.
Legt Fleischbrocken rein,
denn das schmeckt fein
B
A
Da kommt ne alte Dame,
nimmt mich in die Arme,
A
B
Da klopft’s an der Tür:
die Nachbarin Frau Stür.
Ich sprang aus dem Fenster,
wie ein kleiner Gangster.
Ich sprang aus dem Fenster,
wie ein kleiner Gangster.
Ich sprang aus dem Fenster,
wie ein kleiner Gangster.
Ich sprang aus dem Fenster,
wie ein kleiner Gangster.
B
Durch die Straßen lief ich in
der Nacht,
ich habe wie ein kleiner
Räuber gelacht.
Das Kind hat die Türe aufgemacht,
hinein geguckt und laut gelacht.
Ihre Mutter kam dann angerannt,
sie hätte sich fast am Herd
verbrannt.
Sie zog den Schmuck ganz
wunderbar an,
und ja, was geschah wohl
dann?
B
Alle
Ich laufe jetzt zum Mädchen
heim,
und das ist mein Reim.
Ich laufe jetzt zum Mädchen
heim,
und das ist mein Reim.
Christin und Sarah
Ich war bei der Sultanin
daheim,
prächtigen Schmuck tat sie
hinein.
Ich war bei der Sultanin daheim,
prächtigen Schmuck tat sie
hinein.
A
Ich sprang aus dem Fenster,
wie ein kleiner Gangster.
Ich sprang aus dem Fenster,
wie ein kleiner Gangster.
Nun klopf ich an die Tür
daheim,
so lasst mich und den Prinzen ein.
Los, Prinz, schnapp sie
dir!
Maximilian
Alle: Sie stellten mich wieder auf
die Straße raus,
und nun ist dieser Rap –
aus.
Anne und Susanne
Rap Nr. 4: Integrations-Ra
Rap Nr. 3: Der Prinzen-Rap
A:
B:
Prinz, du kleiner Prinz,
komm her und lass dich
tragen,
C:
klein und fein,
D:
du sollst des Mädchens
Manne sein.
E:
Prinz, du kleiner Prinz,
F:
komm her und lass dich
tragen.
G:
Komm, du kleiner Prinz, in
den Topf hinein.
H:
Wirf über Bord deine Hochmut,
I:
und befrei das Mädchen von
Armut,
J:
und erlöse sie von diesem
Ort,
K:
sag nur ein Wort,
L:
und sie wird gehn von zu
Hause fort.
Alle: So sag nur ein Wort,
und sie wird lieben und ehren dich.

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